Am Festival aller↔retour kommen alle auf ihre Kosten!
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aller↔retour, das Festival für Übersetzung und Literatur, steht in den Startlöchern! In zwei Wochen, am 9. März, werden um 10.00 Uhr die Türen des Espace Culturel «Le Nouveau Monde» in Freiburg geöffnet. Das Programm wurde für ein breites Publikum gestaltet und bietet sehr unterschiedliche Themen, die jedoch alle unter dem Motto «Überschreiten – Transgression – Trasgressione» beleuchtet werden. Es geht um Politik, Poesie, Feminismus und sehr fremde Sprachen.
Literatur und ihre Übersetzungen vermitteln Ideen, Werte und Visionen für die gesellschaftliche Entwicklung, als Ausdruck der Kultur eines Landes oder einer Sprachregion. Seit 1974 pflegt die ch Stiftung über die ch Reihe die Beziehungen zwischen den verschiedenen Teilen der Schweiz, indem sie die Übersetzung literarischer Werke in die Landessprachen fördert.
Literatur und Übersetzung als Brückenbauer
Im Mittelpunkt des Festivals aller↔retour steht die literarische Übersetzung. Die Ausgabe 2024 wird vom Freiburger Stadtpräsidenten Thierry Steiert eröffnet. Gestartet wird mit einem Podiumsgespräch, das zugleich den Auftakt einer Serie von Veranstaltungen zum 50. Geburtstag der ch Reihe bildet. Podiumsteilnehmerin Marina Carobbio Guscetti, Staatsrätin und Vizepräsidentin der ch Stiftung, ist überzeugt: «Die einheimische Literatur, die auch zahlreiche Werke aus der italienischsprachigen Schweiz umfasst, baut Brücken und fördert die Verständigung zwischen den sprachlichen und kulturellen Regionen unseres Landes. Übersetzerinnen und Übersetzer leisten hier einen äusserst wichtigen Beitrag, so dass Literatur über Sprachgrenzen hinweg etwas bewegen kann.»
Dreigroschenoper in neuer Version
Den krönenden Abschluss des Tages bildet eine künstlerische Darbietung, die ebenfalls das Motto der Veranstaltung aufgreift. Es handelt sich um eine neue französische Übersetzung der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht. Dieses antikapitalistische Theaterstück wurde 1928 geschrieben. Seither wurden mehrere französische Versionen – darunter eine von Boris Vian – aufgeführt. Die neuste Fassung ist das Werk des Genfer Alexandre Pateau. Er stellte sie letzten Sommer mit der Comédie-Française am Festival von Avignon vor. Ausschnitte aus dem Stück werden interpretiert von der Genfer Mezzosopranistin Julia Deit-Ferrand, die von Florent Lattuga am Klavier begleitet wird.
Interesse an literarischen Berufen fördern
Das Festival steht allen offen. Es möchte auch Anreize für eine Karriere in der Welt der Literatur und der Übersetzung bieten. Um den Kontakt zwischen interessierten Personen und Organisationen herzustellen, wird eine «Übersetz-Bar» zur Verfügung stehen: Wie wird man Übersetzerin bzw. Übersetzer? Wie wird man Schriftstellerin bzw. Schriftsteller? Wie findet man einen Verlag? Welche Ausbildungs- und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Diese und noch viele weitere Fragen werden von Literaturfachleuten in einem persönlichen Gespräch beantwortet.
Entdeckungen und Programm für Kinder
Während die Erwachsenen Fragen an Lukas Bärfuss richten oder das Werk von James Joyce neu entdecken können, kommen die Kinder in den Genuss eines für sie massgeschneiderten Programms. Ab 11:00 Uhr empfängt der soziokulturelle Animationsraum «Île aux trésors» die jüngsten Besucherinnen und Besucher mit Spiel, Fantasie und Kreativität. Diese können im Workshop «La Valise Magique» von Federica Panchaud und Gaia Cerri auch die Gebärdensprache kennenlernen (beide Animationen auf Anmeldung).
Das vollständige Programm und alle praktischen Informationen sowie die Liste der Mitwirkenden sind auf der Website www.aller-retour.ch verfügbar.
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Centre de traduction littéraire de Lausanne und dem Übersetzerhaus Looren organisiert.
Festival aller↔ retour
Die ch Stiftung unterstützt seit 50 Jahren Literaturübersetzungen zwischen den Landessprachen und fördert auf diese Weise den literarischen Austausch über die Sprachgrenzen hinweg. Das Festival aller↔retour wurde 2019 aus der Taufe gehoben, um den Übersetzerinnen und Übersetzern der ch Reihe eine Stimme zu geben. Das mehrsprachige Festival ist auf die breite Öffentlichkeit ausgerichtet, soll aber auch ein Fachpublikum ansprechen.