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Föderalismuspreis 2016 geht an das Neuenburger Bildungsprojekt PRIMA

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Die ch Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit hat beschlossen, den Föderalismuspreis 2016 an das Neuenburger Bildungsprojekt PRIMA zu vergeben. Das Projekt PRIMA ist nach Ansicht der Jury einzigartig. Kein anderer monolingualer Kanton setzt in den öffentlichen Schulen derart früh und konsequent auf das Lernen einer zweiten Landessprache.

Die Schülerinnen und Schüler kommen zum frühestmöglichen Zeitpunkt, d.h. ab 4 Jahren mit der zweiten Landessprache in Kontakt. PRIMA entspricht offensichtlich auch einem Bedürfnis. Das Interesse der Eltern ist gross, zurzeit übersteigt die Nachfrage das Angebot.

PRIMA ist in Neuenburg Teil des kantonalen Konzepts zum Sprachenunterricht während der obligatorischen Schulzeit. Das im Schuljahr 2011/2012 lancierte Projekt will den Kindern die Landessprache Deutsch spielerisch, vielseitig und möglichst alltagsnah vermittelt. Dabei setzen die Bildungsverantwortlichen bereits im Kindergarten an, wo der Unterricht je zur Hälfte in Französisch und Deutsch erfolgt. Ab der ersten Klasse wird immer noch in 15% bis 30% des Unterrichts deutsch gesprochen. "PRIMA ist eine innovative und wegweisende Antwort eines Kantons auf die aktuelle Fremdsprachendebatte", sagte Regierungsrat Benedikt Würth, Präsident der ch Stiftung, anlässlich der heutigen Preisverleihung.

Aktuell sind zehn Neuenburger Schulen resp. rund 30 Klassen mit über 500 Schülerinnen und Schülern sowie 40 Lehrkräfte am Projekt beteiligt. Deutsch ist allerdings nicht einfach ein trockenes Schulfach, sondern wird in verschiedenen Fächern als Unterrichtssprache eingesetzt und so als nützliches Kommunikationsinstrument erlebt. Den Unterricht teilen sich jeweils zwei Lehrkräfte auf, gemäss dem Prinzip "eine Person – eine Sprache".

Schon bald werden die ersten Schülerinnen und Schüler aus dem Projekt PRIMA in die Sekundarstufe 1 (HarmoS 9-11) übertreten. Deshalb wird derzeit geprüft, wie das Projekt ab dem Schuljahr 2018/2019 auch in der Oberstufe fortgeführt werden kann. Ziel ist, das Projekt PRIMA sukzessive über die ganze obligatorische Schulzeit zu erstrecken, wie die Neuenburger Staatsrätin Monika Maire-Hefti erklärte, welche den Preis stellvertretend für alle am Projekt beteiligten Personen entgegennahm.

In einer Evaluationsstudie hat PRIMA sehr gute Ergebnisse erzielt: Schülerinnen und Schüler sind in Bezug auf das Lernen der neuen Sprache sehr positiv eingestellt. Damit verbunden sind auch wesentlich grössere Lernfortschritte. Weitere Evaluationen sind im Gange.

Die am Projekt beteiligten Schulen und Gemeinden engagieren sich stark für das Projekt, das einen erheblichen organisatorischen Zusatzaufwand bedeutet. Seitens des Kantons besteht ein klarer politischer Wille und auch ein grosses persönliches Engagement der politisch Verantwortlichen, das Projekt voranzutreiben. Die Neuenburger Bildungsbehörden sind derzeit auf der Suche nach Partnerkantonen in der Deutschschweiz, die ein ähnliches System aufbauen wollen. Dies würde einen gezielten Austausch von Lehrkräften erlauben.

Föderalismuspreis der ch Stiftung
Mit dem jedes Jahr verliehenen «Föderalismuspreis» wird eine Person oder Institution geehrt, die sich über ihre Arbeit oder ihr Werk mit Überzeugung für den schweizerischen Föderalismus einsetzt, dessen Entwicklung auf innovative Weise fördert oder zu dessen Stärkung beiträgt. Dieses Engagement kann politisch, kulturell oder zivilgesellschaftlich sein. Der Preis wurde erstmals im Jahr 2014 an alt Bundesrat Arnold Koller verliehen, 2015 wurde der Kabarettist Emil Steinberger ausgezeichnet.

 

Kontakt und Informationen

  • Regierungsrat Benedikt Würth, Präsident der ch Stiftung und Vorsitzender der Jury, Tel. 079 639 26 60
  • Sandra Maissen, Geschäftsführerin ch Stiftung, Tel. 031 320 30 00

 

Medienmitteilung
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