Demokratie und Föderalismus: Dreamteam oder Beziehungskrise?
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Die Jury des Föderalismuspreises hatte für diese elfte Ausgabe des Wettbewerbs rund 50 Bewerbungen erhalten. Die Wahl fiel schliesslich auf das Team aus Biel, das sich seit Jahren dafür einsetzt, engere Beziehungen zwischen den verschiedenen Sprachkulturen der Schweiz zu knüpfen. Die Sprachenvielfalt und der ungezwungene Austausch gehören zur Schweizer DNA und stehen auch im Mittelpunkt des Engagements der ch Stiftung.
Übergabe im Kino
Jury- und Stiftungspräsidentin Florence Nater erinnerte in ihrer Laudatio daran, wie das Forum für die Zweisprachigkeit junge Menschen beim Schülerinnen- und Schüleraustausch begleitet und den Kontakt zwischen Erwachsenen herstellt, die eine Sprache im Tandem lernen möchten: «Das Forum ist aber nicht nur eine Vermittlungsstelle, sondern leistet auch Lobbying-, Beratungs- und Förderarbeit. Es sprüht nur so vor – manchmal auch ausgefallenen – Ideen, aus denen grosse Projekte entstehen, denn schliesslich ist doch jedes Mittel recht, um für Begegnungen zwischen den Kulturen zu sorgen: Ausstellungen, ein Podcast, ein Comic oder ein einfacher Aufkleber als Identifikationsinstrument.»
Die 1996 gegründete Stiftung Forum für die Zweisprachigkeit setzt sich in verschiedenen Bereichen für die Förderung der gegenseitigen Verständigung ein. «Es wendet sich an ein breites Zielpublikum, von der Bevölkerung über die Wirtschaft bis hin zu politischen Behörden. Mit diesem breit abgestimmten Vorgehen kann erreicht werden, dass die verschiedenen Kulturen in der Schweiz heute und in Zukunft viel mehr zusammen als einfach nur nebeneinander her leben», betont Staatsrätin Florence Nater.
Vor einem vom Anliegen der Mehrsprachigkeit wohl überzeugten Publikum – fast die Hälfte der Zuschauerinnen und Zuschauer des Festival du Film Français d’Helvétie stammt aus der Deutschschweiz – wurde die Trophäe im Bieler Kino Rex an an Präsident René Graf und Virginie Borel, Geschäftsführerin des Forums überreicht.
Auch die Stadt Biel spielt in diesem Kontext eine wichtige Rolle, da sie bereits vor fast 30 Jahren die Bedeutung der Mehrsprachigkeit anerkannt und den Impuls zur Gründung des Forums gegeben hatte. Die Zweisprachigkeit von Biel/Bienne wurde 2013 in die Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz aufgenommen.
Besondere Würdigung von filmo
Eine besondere Würdigung durch die Jury erfuhr der Verein CH.Film mit seinem Projekt filmo, das sich ebenfalls für den Austausch zwischen den Sprachkulturen einsetzt. Bis jetzt wurden fast 200 Schweizer Filmklassiker mit Untertiteln und Audiodeskription auf verschiedenen On-Demand-Videoplattformen auf Deutsch, Französisch und Italienisch frei zugänglich gemacht. Damit leistet filmo einen immensen Beitrag zur Bewahrung des nationalen Kulturguts.
Medienmitteilung (PDF)
Laudatio (PDF)
Photo Florence Nater und René Graf 1
Photo Florence Nater und René Graf 2