Programm

Programm

Die dritte Ausgabe des Festivals aller↔retour widmet sich dem Thema Überschreiten / transgression, das auf vielfältige Weise erkundet wird: erforschend, spielerisch, ernsthaft, unbekümmert, kontrovers. Entdecken Sie weiter unten das Programm, bei dem auch Kinder auf ihre Kosten kommen. Der Eintritt ist frei (Festivalband).

10.30 : Eröffnung

11.00 – 18.00 : Kinderbetreuung und Workshops für Kinder

11.00 – 19.00 : Lesungen, Podien, Gespräche, Workshops

12.15 – 18.00 : Übersetz-Bar – Austausch mit Institutionen im Bereich Literatur

20.30 – 23.00 : L’Opéra de quat'sous – Vorgespräch und Ausschnitte für zwei Stimmen und Klavier

↗WETTBEWERB ALLER↔RETOUR

11.00-12.00: Sind Literatur und Übersetzung Brücken in andere Landesteile?

Podium

Mit Staatsrätin Marina Carobbio Guscetti, Reina Gehrig, Ruth Gantert, Camille Luscher, Velia Ferracini
Moderation: Claudia Appenzeller
Gespräch Deutsch und Französisch
Salle de spectacle

Seit der Aufklärung gelten Literatur und ihre Übersetzung als Trägerinnen von Ideen, Werten und Visionen für die gesellschaftliche Weiterentwicklung, als Ausdruck der Kultur eines Landes oder eines Sprachraums. Welche Rolle spielen die ch Reihe oder digitale Plattformen wie Viceversa Literatur für die nationale Kohäsion? Auf dem Eröffnungspodium blicken wir mit fünf Frauen zurück und in die Zukunft und diskutieren, wie sich die schweizerische Literatur- und Übersetzungsszene gegenseitig befruchten können.

12.15-13.15: Blutendes Buch, wogende Sprachen

Mit Silvia Albesano und Rose Labourie
Moderation: Lou Lepori
Gespräch auf Italienisch und Französisch
Salle de spectacle

Seit seiner Erscheinung hat Blutbuch viel Beachtung erhalten: Der Roman wurde mit den wichtigsten Preisen des deutschsprachigen Raums ausgezeichnet und der:dem Autor:in Kim de L’Horizon schlug eine Welle des Onlinehasses entgegen. Nach dem Sturm ist die Zeit der Übersetzung und der einfühlsamen, sorgfältigen Lektüre angebrochen. Die italienische und französische Version dieses aussergewöhnlichen Textes verdanken wir Silvia Albesano und Rose Labourie, die wie Kim de L’Horizon darin bemüht sind, die Binarität ihrer jeweiligen Sprachen aufzulösen. Die grammatikalischen Herausforderungen gehen auseinander, doch die literarische Schlagkraft bleibt erhalten. Blutbuch erkundet Fluiditäten: die des Geschlechts und des Schreibens, aber auch jene des Körpers. Ein Buch aus Fleisch und Blut, dessen subversivster Akt womöglich jenseits der Schublade zu verorten ist, in die man es stecken wollte. Im Verlauf der Diskussion wird unter anderem die Frage nach der Rolle der automatisierten (Vor-)Übersetzung in einem literarischen Werk aufkommen.

12.15-13.45: Comic übersetzen: Raus aus der Blase! (auf Anmeldung)

Übersetzungsworkshop

Mit Myriam Alfano
Anmoderation: Florence Widmer
Workshop auf Deutsch, mehrere Ausgangssprachen
Salle 111

↗ Anmeldung: ch-reihe(at)chstiftung.ch (Name des Workshops im Betreff angeben)
In Zusammenarbeit mit der Librairie la Bulle

Myriam Alfano übersetzt aus dem Italienischen und Spanischen ins Deutsche und hat sich auf Comics und Graphic Novels spezialisiert. Ein Genre, das alle Herausforderungen der literarischen Übersetzung auf den Punkt bringt: Humor, Dialog und Stil, die im beschränkten Raum einer Sprechblase aufeinander stossen – und das alles verknüpft mit Bildern! Die Seite muss als Ganzes aussagekräftig sein, zu den Farben und zum Lettering passen… und natürlich dürfen die Stimmen der Figuren nicht vernachlässigt werden. Im Atelier wird es in erster Linie um diese Mündlichkeit gehen: Wie weit soll man sich vom Original entfernen beim Übersetzen von Umgangssprache? Welcher Slang ist den Leser:innen am nächsten? Wie viele Regeln darf oder soll man brechen?
Zur Teilnahme sind keine besonderen (Fremd)Sprachkenntnisse erforderlich.

13.15-14.15: Übersetzen: einen Durchgang öffnen (auf Anmeldung)

Brownbag-Session

Mit Gaëlle Cogan und Monique Kountangni
Anmoderation: Camille Logoz
Gespräch auf Französisch
Aile Est

↗ Anmeldung: ch-reihe(at)chstiftung.ch (Name des Workshops im Betreff angeben)
Brownbag-session (den Teilnehmenden werden Sandwiches offeriert)

Gaëlle Cogan und Monique Kountangni übersetzen aus dem Englischen ins Französische. Zwei allgegenwärtige Sprachen, nicht aber jene der «Eidgenössischen Zusammenarbeit». Um ihre Kunst auszuüben, müssen sie die Grenze zur weiten französischen Verlagswelt überschreiten. Und wie bei jeder Überquerung tut sich eine, oft graue Übergangszone auf. Welche Unsicherheiten ergeben sich dadurch? Wo braucht es Mut zur Übertretung, wenn der Übergang schwierig ist? Während der Mittagspause lauschen wir im engen Kreis Gaëlle Cogan, die ihre letzten Publikationen von meditativen Fragmenten (Terry Tempest Williams) bis hin zu einer kollektiven feministischen Enzyklopädie (Pussypedia) vorstellt. Monique Kountangni spricht über ihre Arbeit an der Schnittstelle zwischen Schreiben, Übersetzen und Performance. Im Dialog gehen sie dieser Zone der Unsicherheit auf den Grund. Was kann aus künstlerischer Sicht daraus entstehen und welche Solidaritäten bevölkern sie?

14.00-15.30: So nah und doch so fremd – talagá?! (auf Anmeldung)

Übersetzungsworkshop

Mit Annette Hug
Moderation: Camille Luscher
Workshop auf Französisch und Deutsch
Salle 111

↗ Anmeldung: ch-reihe(at)chstiftung.ch (Name des Workshops im Betreff angeben)
In Zusammenarbeit mit studiyo filipino

Das Übersetzen gehörte schon immer zu Annette Hugs Romanen, ob es nun darum ging, Willhelm Tell an das lawinen- und vogtlose Ufer des Pazifiks zu übertragen oder die Menschheit – ohne ihre sprachliche Zukunft zu kennen – vor der Gefahr von Atommüll zu warnen. Spätestens seit der Publikation von Offenes Meer von Luna Sicat Cleto (Edition Tincatinca, 2024), ihre erste Übersetzung aus dem Tagalog – eine Sprache der Philippinen, wo sie studiert und gelebt hat –, ist es offiziell Teil ihrer künstlerischen Praxis. Ausgehend von diesen Gedichten und dem Graphic Novel Manix Abrera nimmt uns Annette Hug mit auf eine Reise an die Grenzen einer Sprache, die sich, wie so oft in postkolonialen Staaten, viele andere Sprachen einverleibt hat. Wie reagieren das Deutsche und Französische auf diese Einflüsse? Für das Atelier sind keine Tagalog-Kenntnisse nötig. Wie sich herausstellen wird, heisst übersetzen nämlich in erster Linie schreiben.

14.15-15.15: Unterirdische Welten: In den Furchen der Sprache

Mit Marina Skalova
Moderation: Sarah Gay-Balmaz
Gespräch auf Französisch
Salle de spectacle

Die Schriftstellerin und Dichterin Marina Skalova übersetzte jüngst Tu es l’avenir von Galina Rymbu (Verlag Vanloo) und Verdicts von Lida Yusupova (Verlag Zoème) aus dem Russischen ins Französische. Rymbus Gedichte wickeln die Invasion der Ukraine, wo sie im Exil lebt, rückwärts wieder auf, und erzählen von pflanzlichen, feministischen und gemeinschaftlichen Utopien, die ihr vorangegangen sind. Yusupovas Verse wiederum basieren auf juristischen Dokumenten über sexistische und sexuelle Gewalt, die sie auseinandernimmt und neu zusammensetzt, um über den Rhythmus, Schraffuren und Wiederholungen einen möglichen Raum der Wiedergutmachung zu eröffnen. Angesichts der Propaganda und der staatlichen, militärischen sowie häuslichen Unterdrückung ist es alles andere als harmlos, über die politische und militante Kraft von Lyrik zu sprechen – diese wird zu einem regelrechten Mittel zum Widerstand. Die Sprache wird von Marina Skalova in ihren Übersetzungen umgepflügt, verdaut und bewohnt; sie wird zu etwas, das Gewalt ausüben, sich aber auch Gehör und Daseinsberechtigung verschaffen kann.

15.30-16.30: Pišemo i sviramo, dakle postojimo / Wir schreiben und spielen, also sind wir

Mit Amir Sarvan und Nermin Tulić
Moderation: Mirsad Maglajac
Musikalische Lesung und Gespräch auf Deutsch
Salle de spectacle

Übersetzen ist eine Kunst, ein Handwerk, ein Zusammenschluss und ein Sich-Reiben. Im engen Sinn ist es eine Art, sich zu verständigen, und manchmal eine Notwendigkeit. Zum Beispiel, wenn Schweizer Literatur durch Texte von Autor:innen aus anderen Sprachen und Kulturen bereichert wird. Dann bleibt die Übersetzung nicht bloss ein Kommunikationsmittel, sondern wird zu einem bewohnten Dazwischen, einem Raum zum Verhandeln und Nachdenken. Amir Sarvan schreibt auf Bosnisch und wird auf der Bühne vom Akkordeonisten Nermin Tulić begleitet. In der von Zarina Tadjibaeva inszenierten musikalischen Lesung geht es um das Verhältnis von Amir Sarvans Texten zu den von Nermin Tulić gespielten Sevdalinka-Stücken, um intime linguistische Kartographien und um mehrfach verwobene, kreative Verankerung.

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Pišemo i sviramo, dakle postojimo

Prevođenje je umjetnost, zanat, spajanje i trvenje. U užem smislu to je način sporazumijevanja, a ponekad i potreba. Na primjer, kada se švicarska književnost obogati tekstovima autor(ic)a iz drugih jezika i kultura. Tada prevod ne ostaje samo puko sredstvo komunikacije, nego se nastanjujući između ljudi, postaje prostor za raspravu i razmišljanje. Amir Sarvan piše na bosanskom jeziku, a na sceni će ga pratiti harmonikaš Nermin Tulić. U književno-muzičkom programu, koji je scenski osmislila Zarina Tađibajeva, govori se o odnosu tekstova Amira Sarvana i sevdalinki u izvedbi Nermina Tulića, o intimnim jezičkim prikazima i o višestruko isprepletenim, kreativnim povezanostima.

Književno-muzički program i razgovor na njemačkom

Moderator: Mirsad Maglajac

15.30-16.30: Ein Hobbit in der Surselva

Mit Not Soliva
Moderation: Rico Valär
Gespräch auf Französisch
Aile Est

Die Wenigsten wissen vermutlich, dass J. R. R. Tolkiens ausserordentlich erfolgreiches Werk selbst eine übersetzerische Erkundung darstellt. Als Übertragung eines wiedergefundenen Manuskripts konzipiert, entspringt es der Feder eines brillanten Linguisten, der selbst auch Übersetzer war, ganz zu schweigen vom Netz an Sprachen, das Tolkien erschuf, um seine fantastische Welt zum Leben zu erwecken. Das Übersetzen zieht sich durch die gesamte Mittelerde-Saga. In Not Silvas Übertragung des Hobbit ins Surselvische, ein bündnerromanisches Idiom, werden diese Fragen um eine zielsprachbezogene soziolinguistische Auseinandersetzung ergänzt. Was muss beim Übersetzen von Weltliteratur in eine mit einem spezifischen Gebiet und Kontext verbundene Sprache beachtet werden? Warum entschied sich der Übersetzer fürs Surselvische statt für die interregionale, rätoromanische Standardsprache Rumantsch Grischun? Not Soliva wird uns erzählen, warum er sich in dieses große Unterfangen gestürzt hat und wie auch der Hobbit einen großen Sprung in eine "kleine" Sprache macht.

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In Hobbit en Surselva

Cun Not Soliva

Schegie che l'ovra da J.R.R. Tolkien ha gudiu enorm success, sch'ei tuttina pauca glieud pertscharta ch'ella corrispunda sezza ad in'exploraziun en translaziuns. Damai ch'ella s'inscenescha sco versiun translatada d'in manuscret scuvretg per cass, nudada dalla plema d'in linguist brilliant che sedat sez sco translatur - aunc senza menziunar la tessitura da lungatgs che Tolkien procura per dar veta a siu univers fantastic... daventa il translatar entratschaus trasatras culla saga dalla Tiara dil Miez. El cass dalla translaziun romontscha dil Hobbit, interprida per sursilvan da Not Soliva, sedublegian talas damondas insurin cun ina reflexiun sociolinguistica egl intschess dil lungatg da destinaziun. Tgei ei igl andament sch'ei ha num transponer litteratura mundiala en in lungatg cun aschi paucs plidaders? Daco ei il translatur sedecidius per il sursilvan enstagl dil rumantsch grischun, il standard interregiunal? El decuors da questa occurrenza vegn Not Soliva a raquintar da siu grond segl vi ella lavur da translaziun, e medemamein dil grond segl dil Hobbit vi en in lungatg «pignet».

Discussiun per franzos

Moderaziun: Rico Valär

16.45-17.45: Gegen den Faschismus übersetzen

Mit Olivier Mannoni
Moderation: Thomas Hunkeler
Gespräch auf Französisch
Salle de spectacle

Olivier Mannoni, renommierter Übersetzer aus dem Deutschen ins Französische, widmete sich in einem Teil seines Schaffens der Geschichte. Der Geschichte als Forschungsgebiet, als Romanstoff, aber auch als Zeitraum, in dem gewisse Texte, die von ihm übersetzt wurden, entstanden sind. So ist er zum Experten für eines ihrer dunkelsten und gefährlichsten Kapitel geworden, den Nationalsozialismus. Diese vielfältigen Perspektiven erlaubten ihm, als Teil eines ambitiösen wissenschaftlichen und herausgeberischen Teams Historiciser le mal, une édition critique de Mein Kampf zu publizieren.  Aus dieser Erfahrung, die vom Ringen und Sich-Herumschlagen mit einem nebulösen, wirren und hasserfüllten Text gezeichnet ist, ging der Essay Traduire Hitler hervor. Statt zu definitiven Schlüssen zu gelangen, scheint diese Arbeit vielmehr eine Bresche geöffnet zu haben: Heute führt Olivier Mannoni seine Auseinandersetzung mit Diskursmacht und Sprachperversion in seiner nächsten Publikation weiter.

16.45-17.45: Der Übersetzer als Vermesser: Im Werk von James Joyce

Mit Ulrich Blumenbach
Moderation: Florence Widmer
Gespräch auf Deutsch
Aile Est
In Zusammenarbeit mit der Zurich James Joyce Foundation 

Ulrich Blumenbach hat sich an die Übersetzung eines der wichtigsten englischsprachigen Werke des 20. Jahrhunderts gewagt: Finnegans Wake von James Joyce. Es ist nicht die erste Herausforderung dieser Art für den Übersetzer, der bereits David Foster Wallaces und Joshua Cohens Wälzer ins Deutsche übertrug. Mit Joyce nimmt er nicht nur ein Monumentalwerk in Angriff, das ihn als Philologe schon jahrelang beschäftigt, sondern fordert auch das althergebrachte Klischee der Unübersetzbarkeit von literarischen Meisterwerken heraus. Blumenbach lichtet den Schleier und den Mythos, die das Buch umgeben, und legt so dessen sprachlichen und erzählerischen Erfindungsreichtum, dessen Humor und Sinnlichkeit frei. Ein Buch als Lebenswerk – nicht nur des Autors, sondern auch des Übersetzers und Lesers. Indem wir seinen Schritten folgen, wird eine radikale Arbeit an der Sprache erfahrbar.

 

18.00-19.00: Was aus unserem Altpapier wird

Mit Lukas Bärfuss, Lucie Taïeb und Lionel Felchlin
Moderation: Salomé Kiner
Runder Tisch auf Französisch
Salle de spectacle

In seinem Buch Vaters Kiste setzt sich der bedeutende deutschsprachige Schriftsteller Lukas Bärfuss mit Erbschaft auseinander, was ihn dazu bringt, Müll als ein belastendes Vermächtnis für zukünftige Generationen zu betrachten. Die Autorin, Forscherin und Dichterin Lucie Taïeb erzählt in Freshkills dokumentarisch von der Deponie von Staten Island in New York und hinterfragt so das Müllmanagement und die technokratische Sprache, die uns ihre Existenz vergessen lassen. Beiden ist ausserdem eine rhythmische Arbeit an der Sprache gemeinsam, da Lukas Bärfuss Dramaturg ist und Lucie Taïeb neben Lyrik auch Theater übersetzt. Lionel Felchlin wiederum, der mehrere Bücher von Lukas Bärfuss und unter anderem auch Vaters Kiste ins Französische übersetzt hat, wird von seiner ganz persönlichen Wiederverwertung der Worte des Autors berichten.

18.00-19.00: Sanfte Subversion

Mit Anne-Sophie Subilia und Carlotta Bernardoni-Jaquinta
Moderation: Yari Bernasconi
Gespräch auf Italienisch und Französisch
Aile Est

L’Épouse handelt von der kaum merklichen Subversion von Piper, die ihrem Mann auf eine humanitäre Mission nach Gaza folgt. Welchen Spielraum hat eine ausgewanderte Hausfrau, um zu rebellieren? Indem sie sich mitten in der Wüste einen Garten wünscht, kein Interesse an Mutterschaft zeigt und sich mit Nichtstun tröstet, versucht Piper, sich einen eigenen Alltag zu erschaffen. Über einen Erzählstil, der stets auf der Kippe zu stehen scheint, regt Anne-Sophie Subilia zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit der Unabhängigkeit und dem damit einhergehenden Individualismus und einer gewissen Gleichgültigkeit an. Es liegt an der Übersetzerin Carlotta Bernardoni-Jaquinta, im Italienischen nach den Wörtern für diese mal schwere, mal mitreissende Atmosphäre zu finden, in welcher geopolitische Spannungen und sich wandelnde Geschlechterrollen im Intimen nachhallen.

20.30-21.30: Der Dreigroschen-Apéro: Aufwärmen vor dem Konzert (Reservation)

Abendveranstaltung

Mit Alexandre Pateau 
Moderation: Thierry Raboud
Gespräch auf Französisch
Salle de spectacle
↗ Platzreservation empfohlen 

Als Werk ist Bertolt Brechts Dreigroschenoper schwer einzuordnen und war kaum für den Literaturkanon vorherbestimmt. Eine hastig auf die Beine gestellte, populäre und spöttische Adaptation einer englischen Barockoper – eine genauso schelmische und irreführende Farce wie ihr Antiheld Mackie Messer. Dieses Geflecht wird vom Übersetzer Alexandre Pateau zusätzlich verkompliziert, indem er sich nicht damit zufriedengibt, das Stück für den Theaterverlag L’Arche Editeur neu zu übersetzen, sondern unterschiedliche Versionen ausgräbt, einen textkritischen Apparat erschafft und jedes einzelne Lied an Kurt Weills Partitur anpasst, während er gleichzeitig Thomas Ostermeiers Inszenierung an der Comédie-Française begleitet. Auf seiner Kabarett-Tournee, auf der die von ihm adaptierten Songs zum Besten gegeben werden, legt Alexandre Pateau in Fribourg einen Halt ein, um über gesungene Übersetzung und die subversive Kraft dieser antikapitalistischen, musikalischen Komödie zu sprechen.

22.00-23.00: Die Dreigroschenoper: Ausschnitte für zwei Stimmen und Klavier (Reservation)

Late Night

Mit Alexandre Pateau, Julia Deit-Ferrand (Mezzosopran) und Florent Lattuga (Klavier)
Konzert und Präsentation auf Französisch
Salle de spectacle
↗ Platzreservation empfohlen 

Als Fortsetzung des Gesprächs mit dem Übersetzer Alexandre Pateau schliesst sich aller-retour für eine Kurzversion der Dreigroschenoper mit der Neuen Oper Freiburg (NOF) zusammen. Die bekanntesten Nummern werden von der Mezzosopranistin Julia Deit-Ferrand gesungen, deren Repertoire von grossen Opernrollen über Musicals bis hin zu performativen Kunstformen reicht. Am Klavier begleitet sie der vielseitige Musiker Florent Lattuga, der sowohl im Jazz als auch in der Oper zu Hause ist und sich nicht scheut, diese in neuen und originellen Formen zu erkunden. Alexandre Pateau führt erzählerisch durch den Liederabend und übernimmt im Duett mit Julia Deit-Ferrand die zweite Stimme.

Übersetz-Bar

Wie gelingt der Einstieg ins Übersetzen? Wie werde ich Autor:in? Wie gelange ich an einen Verlag? Welche Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten stehen mir offen? Wie kann ich mich im Literaturbereich vernetzen? Auf diese und viele weitere Fragen geben Spezialist:innen im Bereich Literatur in der Übersetz-Bar Auskunft. Folgende Institutionen stehen Ihnen im Salle Vinyle zu den angegebenen Zeiten für ein Gespräch zur Verfügung.

12.15-13.00: Centre de traduction littéraire de Lausanne

Irene Weber Henking, Directrice
Camille Luscher, Chargée de missions stratégiques et administratives

Le CTL a été créé en 1989 à l'initiative du Prof. Walter Lenschen, dans le but d'offrir une plate-forme pour la discussion des problèmes théoriques et pratiques de la traduction littéraire. 
www.unil.ch/ctl

13.00-13.45: Université de Fribourg

Sophie Jaussi, Maîtresse assistante en Littérature française

Département de Français
La qualité de l’interaction appuie celle d’une formation complète à la fois rigoureuse et dynamique. Du Bachelor au Master, du Master au Doctorat, elle se nourrit continuellement des échanges qu’une même passion de la langue et de la littérature françaises suscite. Nos plans d’études proposent, en complément des cours fondamentaux en littérature et en linguistique, des séminaires d'approfondissement que les étudiants peuvent choisir librement.
www.unifr.ch

13.45-14.30: Schweizerisches Literaturinstitut, Biel

Leonie Achtnich, Leiterin 

Das Schweizerische Literaturinstitut ist ein Fachbereich der Hochschule der Künste Bern (HKB). Es bietet mit dem Bachelor in Litera­rischem Schreiben die schweizweit einzige Möglichkeit, sich auf Hochschul­niveau der Entwicklung der eigenen Schreib­praxis zu widmen.
www.literaturinstitut.ch

14.30-15.15: ETL École de Traduction Littéraire, Paris

Olivier Mannoni, Directeur pédagogique de l’école ETL pour l’Asfored

L’École de Traduction Littéraire (ETL), créée en 2012 par le Centre national du livre, et depuis 2015 porté par l’Asfored, répond à la volonté des éditeurs et des traducteurs français de former les nouvelles générations de traducteurs professionnels. Toutes les langues étrangères sont éligibles, et notamment les langues dites rares.
www.asfored.org/etl

15.15-16.00: Übersetzerhaus Looren, Wernetshausen

Florence Widmer, Projektleiterin (Nachwuchs, Stipendien, Veranstaltungen, Jugendprojekte)

Im Übersetzerhaus Looren in Wernetshausen können Literaturübersetzer und Literaturübersetzerinnen aus der ganzen Welt wohnen und arbeiten. Wir fördern sie mit Stipendien und Weiterbildungen und organisieren regelmässig öffentliche Veranstaltungen.www.looren.net

16.00-16.45: A*dS Autorinnen und Autoren der Schweiz

Cornelia Mechler, Geschäftsführerin

Der A*dS hat über 1000 Mitglieder (Autor*innen, Übersetzer*innen aller literarischen Gattungen und aller vier Landessprachen, dazu verschiedener weiterer Sprachen). Der Verband übernimmt die Aufgabe der Standesvertretung und bietet den Autor*innen konkrete Unterstützung (z. B. Beratung) an.
www.a-d-s.ch

16.45-17.30: Éditions la veilleuse, Lausanne

Florence Schluchter Robins, éditrice
Arthur Billerey, éditeur

En activité réduite, comme une petite lampe allumée en permanence, de façon durable et attentive à l’environnement dans lequel nous vivons, La Veilleuse s’engage à faire découvrir des façons inédites d’appréhender, de narrer, ou d’écrire le monde.
www.editionslaveilleuse.ch

17.30-18.15: Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung

Jennifer Bigelow, Fachspezialistin Literatur (Deutsch)

Wir fördern Kunst- und Kulturschaffende aus der Schweiz und verbreiten ihre Projekte im Inland sowie weltweit. Wir engagieren uns für internationalen Kulturaustausch und setzen kulturelle und thematische Impulse.
www.prohelvetia.ch

Kinderprogramm

11.00-14.15: Kinderbetreuung (auf Anmeldung)

In Zusammenarbeit mit L'Île aux trésors

↗ Anmeldung:  ch-reihe(at)chstiftung.ch (Name des Workshops und Alter des Kindes im Betreff angeben)

L’ Île aux trésors ist ein soziokultureller Animationsraum, der dem Spiel, der Fantasie und der Kreativität gewidmet ist. Kinder und Erwachsene können sich frei vor Ort vergnügen. In dem von L'île aux trésors vorbereiteten Bereich stehen Spiele und Spielsachen zur Verfügung, mit denen sich die Kinder beschäftigen können, während ihre Eltern an eine Veranstaltung besuchen oder an einem Workshop teilnehmen. Ein Bastelbereich ist ebenfalls vorhanden. Ein bis zwei Erwachsene werden anwesend sein, um die Kinder zu betreuen.

14.15-16.30: Der Zauberkoffer (Workshops auf Anmeldung)

Workshops für Kinder

Mit Federica Panchaud und Gaia Cerri
Für Kinder von 3 bis 5 Jahre (14.15-15.15) und 5 bis 10 Jahre (15.30-16.30)
Workshops auf Französisch
Salle 109

↗ Anmeldung:  ch-reihe(at)chstiftung.ch (Name des Workshops und Alter des Kindes im Betreff angeben)

Aufbruch in fantastische Gefilde, auf eine Begegnungsreise in die Welt der Gehörlosigkeit. Entdecke Fabelwelten und über Geschichten, die gleichzeitig auf Französisch und in Gebärdensprache erzählt werden, die Französische Gebärdensprache (LSF). Bereichert mit unterhaltsamen Spielen, werden ein paar Handzeichen dieser schönen Sprache erlernt. Reisen, begegnen, entdecken, erlernen und spielen – was will man mehr? Zugänglich für Kinder mit und ohne Hörbehinderung. Wir freuen uns auf euch

16.30-18.00: Kinderbetreuung (auf Anmeldung)

In Zusammenarbeit mit L'Île aux trésors

↗ Anmeldung:  ch-reihe(at)chstiftung.ch (Name des Workshops und Alter des Kindes im Betreff angeben)

L’ Île aux trésors ist ein soziokultureller Animationsraum, der dem Spiel, der Fantasie und der Kreativität gewidmet ist. Kinder und Erwachsene können sich frei vor Ort vergnügen. In dem von L'île aux trésors vorbereiteten Bereich stehen Spiele und Spielsachen zur Verfügung, mit denen sich die Kinder beschäftigen können, während ihre Eltern an eine Veranstaltung besuchen oder an einem Workshop teilnehmen. Ein Bastelbereich ist ebenfalls vorhanden. Ein bis zwei Erwachsene werden anwesend sein, um die Kinder zu betreuen.


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